Allgemeine Grundlagen

Raumklima

Das Raumklima bezeichnet die Kombination von Temperatur, relativer Luftfeuchtigkeit und Luftqualität. Alleine durch unsere Anwesenheit beeinflussen wir das Klima im Haus. Duschen, Waschen, Kochen fügen der Luft nicht nur Wärme, sondern auch Wasserdampf zu.

Durch Heizen, Lüften und Sonnenschutz beeinflussen wir dieses Innenklima nach unseren Wünschen. Manche fühlen sich bei 20° C richtig wohl, andere brauchen dazu mind. 24° C.

Luftfeuchtigkeit / Raumtemperaturen

Der Mittelwert aus Raumluft- und Oberflächentemperatur der umliegenden Bauteile ist die Temperatur, die man empfindet! Gebäude aus Holz erreichen sehr rasch angenehme Oberflächentemperaturen.

Relative Luftfeuchte

Die ideale Luftfeuchtigkeit befindet sich im Bereich von 30 % bis 60 % relativer Luftfeuchtigkeit (RF). Anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit kann Konstruktionsschäden wie Schimmelbildung oder Fäulnis verursachen.

Tipp: In einem durchschnittlichen Winter ist dies äußerst selten, jedoch kann diese Situation in sehr kalten Wintern über mehrere Wochen hinweg anhalten. In solchen Fällen sollte das Kondenswasser mehrmals täglich mit einem geeigneten Tuch entfernt werden. Bei Fenstern, die Passivhaus zertifiziert sind, ist die Bildung von Kondenswasser ziemlich unwahrscheinlich.

Fensterkondensat - Was tun?

Beschlagene Fensterscheiben (Kondensat) können mehrere Ursachen haben.

A) Es ist außen extrem kalt - dann kann es vorkommen, dass vor allem am Glasrand die Oberflächentemperatur unter 11° C sinkt, und dass sich dadurch Kondensat bildet.

B) Die relative Luftfeuchte ist höher als üblich, weil wesentlich mehr Leute als gewöhnlich im Wohnraum sind und dadurch die Feuchte auf über 70 % RF getrieben wird.

C) Es wurde nasse Wäsche im Raum aufgehängt.

Tipp: Öfter lüften! Falls es eine Komfortlüftung gibt, diese auf Partybetrieb stellen.

Wenn die Fenster am frühen Morgen außen beschlagen sind, deutet dies auf eine außerordentlich effektive Wärmedämmung dieser Fenster hin. In diesem Szenario wird die äußere Glasscheibe so kalt, dass es zu Kondensatbildung auf der Außenseite kommen kann. Dieser Beschlag verschwindet jedoch in der Regel innerhalb von spätestens zwei Stunden Tageslicht.

Behaglichkeit

Aufgrund des hohen Dämmstandards sind die Oberflächentemperaturen erhöht, was sowohl für Behaglichkeit als auch für niedrigere Heizkosten sorgt. Die ideale Raumtemperatur in Wohnbereichen liegt bei etwa 20°C und kann von den umgebenden Oberflächen sowie den persönlichen Empfindungen der Bewohner beeinflusst werden. Hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit sollte diese in Wohn- und Aufenthaltsräumen im Bereich von 30 bis 60 % liegen.

Solare Gewinne, Auswirkungen auf das Raumklima

So sehr die wärmenden Sonnenstrahlen im Winter willkommen sind, im Sommer während einer Hitzeperiode kann es unangenehm warm werden. Es ist in diesem Fall nicht nur notwendig, rechtzeitig den Sonnenschutz zu betätigen, auch die während des Tages gespeicherte Wärme muss in der Nacht weggelüftet werden.

Wirksam Beschatten und Lüften

Die Wohnräume haben die Fähigkeit, einen Teil dieser solaren Wärme in den oberen Schichten der Oberflächen zu speichern. Allerdings muss diese Wärme zu einem späteren Zeitpunkt durch Lüftung wieder abgeführt werden. Insbesondere große Südwestfenster erfordern effektive Beschattung, und in den warmen Sommermonaten ist es erforderlich, über mehrere Stunden hinweg, bis in die frühen Morgenstunden, gründlich zu lüften. Eine kurze Lüftung von nur einer halben Stunde am Morgen reicht nicht aus.

Wind- und Sturmschutz - Beschattung

Um mögliche Schäden an Sonnenschutzanlagen und/oder deren Unterkonstruktion während windiger oder stürmischer Witterung zu verhindern, wird die Verwendung einer windabhängigen Steuerung des Sonnenschutzes dringend empfohlen. Bei manueller Bedienung können wir keine Garantie oder Haftung für eventuelle Windschäden an Sonnenschutzanlagen und deren Unterkonstruktion übernehmen.

Kühlen mit Komfortlüftungsanlage

Mit einer Komfortlüftung kann nicht wirksam gekühlt werden, selbst wenn ein Erdwärmetauscher zur Frostfreihaltung vorhanden ist. Die Luftmenge ist dazu nicht ausreichend. Nächtliches (frühmorgendliches) mehrstündiges Lüften über Fenster und Türen ist  notwendig.

Einfluss von Pflanzen

Jeder Liter Wasser, mit dem Pflanzen gegossen werden, ist nach kurzer Zeit als Wasserdampf in der Raumluft vorhanden und erhöht die relative Luftfeuchtigkeit in den Räumen weit über 60%.

Im Sommer und in der Übergangszeit kann durch exzessives Gießen der Feuchtegehalt der Luft über 65 % RF liegen, wodurch vermehrt Kondenswasser an kalten Oberflächen wie Spiegeln und Fenstern entsteht. Dies kann außerdem gesundheitliche Probleme
(Schimmel) oder Schäden an den Konstruktionsteilen verursachen.

Kellerklima Sommer / Winter

Beheizte Kellerräume, die den Dämmstandards des Hauptgebäudes entsprechen, erfordern eine angemessene Belüftung. Es ist wichtig, gut dimensionierte Lüftungsöffnungen bereitzustellen und auf ausreichende Querlüftung zu achten. Wenn dies nicht gewährleistet ist, kann die Nutzung der Räume eingeschränkt sein.

In unbeheizten Kellerräumen kann aufgrund der nach Norm zulässigen Luftfeuchtigkeit von bis zu 80% bei einer Raumtemperatur von bis zu 19 Grad Celsius eine hohe Luftfeuchtigkeit auftreten. Aus diesem Grund ist es nicht empfehlenswert, feuchtigkeitsempfindliche Gegenstände, einschließlich Kleidung, im Keller zu lagern, da dies unangenehme Gerüche oder sogar Schimmelbildung verursachen kann.

Baufeuchtigkeit

Holzbauten bieten den Vorteil, dass sie im Rahmen einer "trockenen Bauweise" errichtet werden. Während der Bauphase tritt Baufeuchte normalerweise nur auf, wenn Nassestriche, Innenputze und das Anstreichen von Wänden und Decken durchgeführt werden. Diese Feuchtigkeit, die auf diese Weise eingebracht wird, stellt bei ausreichender Belüftung während der ersten Heizperiode und in den Anfangsphasen der Nutzung normalerweise kein Problem dar. In Fällen von massiven Kellern oder Bauweisen in Kombination (Holz und Ziegel / Beton), sollte jedoch mehr Zeit für das Trocknen feuchter Bauteile eingeplant werden.

Möbel sollten so platziert werden, dass ausreichende Hinterlüftung an den Außenwänden gewährleistet ist. Dachbodentreppen sollten stets geschlossen gehalten werden, um zu verhindern, dass feuchte Luft in den kalten Dachraum eindringt und zur Schimmelbildung an den Dachstuhlteilen führt. Die ordnungsgemäße Funktion bestehender Lüftungssysteme, wie beispielsweise der Be- und Entlüftung von Dachböden, Garagen usw., muss dauerhaft gewährleistet sein.